Der High-Octane Motorsports e.V. ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein und gleichzeitig eine Hochschulgruppe der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Als Formula Student Team bauen wir seit unserer Gründung 2007 jedes Jahr einen innovativen Rennwagen. Sämtliche Aufgaben, die zum Erreichen dieses Ziels notwendig sind, werden vereinsintern und ohne jegliche professionelle Hilfe gelöst. Unsere Mitglieder entwickeln ein eigenes Konzept, konstruieren im CAD und fertigen den Rennwagen. Das Fahrzeug wird vor den Rennen von uns unterschiedlichen Tests unterzogen, um die Sicherheit und Performance zu gewährleisten. Der Verein setzt sich aus Studierenden aller Fakultäten der Universität zusammen, die sich bei der Arbeit selbstständig Fachwissen aneignen und praktisch etwas über Automobilbau, Fertigungstechnologien und Wirtschaftswissenschaften lernen. Diese interdisziplinäre Kombination aus den technischen und wirtschaftlichen Bereichen ist einzigartig und ein Merkmal der Formula Student, in der der Rennwagen nicht nur nach technischen, sondern auch nach finanziellen Gesichtspunkten bewertet wird.
Formula Student ist eine studentische Rennserie die in drei grundverschiedene Klassen aufgeteilt wird. Es treten in unterschiedlichen Kategorien jeweils Elektroautos, Verbrenner und fahrerlose Wagen in ihrer Kategorie gegeneinander an. Der High-Octane Motorsports e.V. vertritt dabei die FAU in der Verbrenner- & Driverlessklasse (seit 2018). Es werden verschiedene internationale Events in unterschiedlichsten Ländern der Welt ausgerichtet. Die Wettbewerbe finden dabei auf berühmten Strecken statt, von der Formula Student Germany am Hockenheimring bis zur geschichtsträchtigen Silverstone Strecke. Am Beispiel der Formula Student Germany wollen wir Ihnen nun einen Überblick über die verschiedenen Disziplinen und den Ablauf eines Events verschaffen.
Die Disziplin Acceleration ist ein Beschleunigungsrennen über 75 Meter. Die schnellsten Teams erreichen das Ziel oft in weniger als 4 Sekunden. Obwohl es sich auf den ersten Blick um eine der einfachsten Disziplinen handelt, ist Acceleration eine große technische Herausforderung. Motordrehmoment, Drehzahl und Traktion müssen genau aufeinander abgestimmt werden um einen optimalen Geschwindigkeitsverlauf zu ermöglichen und ein durchdrehen der Räder zu verhindern.
Der Skidpad-Kurs ist der wahrscheinlich markanteste Kurs im Motorsport und ist am besten als liegende 8 zu beschreiben. Die Gestalt der Strecke fordert ein hohes Maß an Querbeschleunigung und gleichzeitig ein hervorragendes Handling, denn die Kreise haben jeweils nur einen Durchmesser von 15m. Der Fahrer muss zwei aufeinanderfolgende Runden möglichst schnell absolvieren, wobei allein Querkräfte von bis zu 1,4g wirken.
In dieser Disziplin werden die Konstruktionsentscheidungen auf Herz und Nieren geprüft und müssen vor der Jury, die aus Vertretern der Industrie und dem Rennsport besteht, begründet werden. Hier ist vorausschauendes Denken und ausgiebiges Simulieren in der Konstruktionsphase gefordert. Das Aussehen des Fahrzeugs und der Komponenten wird nur unter technischen Gesichtspunkten geprüft, wobei Innovation, ganz im Geist des Ingenieurwesens, hoch angerechnet wird.
In diesem Event muss, um die Kosteneffizienz der einzelnen Rennboliden miteinander vergleichen zu können, ein Cost Report vorgelegt werden. Dieser beinhaltet eine Aufzählung aller für das Fahrzeug verwendeten Materialien und Einzelteilen, sowie die geleisteten Arbeitsstunden und den Werkzeugaufwand. Damit gewährt der Report einen Überblick über die Gesamtkosten des Projektes und belohnt wirtschaftliches und materialsparendes Arbeiten und Konstruieren.